Optimismus (von lat.: optimum, „das Beste“) ist ursprünglich der Glaube, in der besten aller möglichen Welten zu leben. Mit anderen Worten ist Optimismus ursprünglich Welt- und Lebensbejahung. Heute versteht man unter diesem Begriff im Allgemeinen eine schwache Form des Optimismus, nämlich den Glauben an ein gutes Ende. Im Licht dieser positiven Zukunftserwartung sehen Optimisten jeden gegenwärtigen und vergangenen Stand der Dinge, erscheine er noch so unheilvoll. Die dem Optimismus entgegengesetzte Weltanschauung ist der Pessimismus.
Die meisten Religionen, besonders die monotheistischen, sind von einer Hoffnung auf Erlösung und somit von Optimismus beseelt. Eine moderne Spielart stellt der Fortschrittsglaube der Aufklärung dar.
Eine profane Form des Optimismus ist an der Börse anzutreffen: die Spekulation auf steigende Kurse. Wer darauf wettet, gehört zu den „Bullen“ oder „Haussiers“, die ihre Gegenspieler in den „Bären“ oder „Baissiers“ haben.
Philosophie
Albert Schweitzer
Grundlegend mit der Forderung nach Schaffung einer optimistisch-ethischen Weltanschauung auseinandergesetzt hat sich Albert Schweitzer, u. a. in seinem Werk Verfall und Wiederaufbau der Kultur. Albert Schweitzer begründet auf dem Fundament des Rationalismus die Notwendigkeit einer optimistisch-ethischen Kulturweltanschauung. Der Optimismus liefert nach Schweitzer „die Zuversicht, dass der Weltverlauf irgendwie ein geistig-sinnvolles Ziel hat und dass die Besserung der Verhältnisse der Welt und der Gesellschaft die geistig-sittliche Vollendung des einzelnen fördert. Aus dem Ethischen kommt das Vermögen, die zu dem Wirken auf die Welt und die Gesellschaft notwendigen zweckmäßigen Gesinnungen aufzubringen und alle Errungenschaften auf die geistige und sittliche Vollendung des Einzelnen, welche das letzte Ziel der Kultur ist, zusammenwirken zu lassen.“ (Albert Schweitzer, Verfall und Wiederaufbau der Kultur, S. 72.)
Psychologie
Ob eine optimistische Grundhaltung von den Lebensumständen abhängt oder eine stabile Persönlichkeitseigenschaft ist, ist noch ungeklärt. Die Mehrheit der Menschen ist nicht nur optimistisch, sondern unrealistisch optimistisch: Sie erwarten, mehr positive und weniger negative Erlebnisse zu haben als der Durchschnitt Optimisten können besser Stress bewältigen und sind in der Regel gesünder als Pessimisten, außer wenn sie so optimistisch sind, dass sie unvorsichtig werden.
Hirnforschung
Magnetresonanztomographische Untersuchungen zeigten, dass zusätzlich zu drei Gehirnregionen, die autobiografisches Wissen speichern, die Amygdala und das Cingulum aktiv sind, bei Depressionen wird eine Störung der neuronalen Pfade zwischen den beiden im fMRT gefundenen Gebieten vermutet.
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