Donnerstag, 29. Oktober 2009

Schulstress

Vier Tage sind die Herbstferien in Hessen und NRW jetzt vorrüber und schon könnte man die nächsten gebrauchen. Die Tests und Klausuren stehen an, Quartalsnoten und Elternsprechtage ebenfalls. Wer jetzt noch Freizeit haben will, ist nicht gut bedient.


29.Oktober 2009. Die Lateinarbeit ist geschrieben. Morgen Englisch. Mittwoch Wirtschaftsmathe, dann Physik. Elternsprechtage, Quartalsnoten, Erfolgsdruck. Man könnte meinen, nach den Ferien ist man entspannt und hat neue Energie für das Schulleben. Aber wer sich die letzte Ferienwoche schon intensiv auf die nächste Lateinklausur vorbereiten musste, der ist wahrscheinlich nicht sehr entspannt. Kaum ist die erste Arbeit geschrieben, bereitet man sich auf die nächste vor. Gott sei dank werden nicht gleich zwei hintereinander geschrieben. Vokabeln pauken, Formeln lernen, Fachbegriffe ins Gehirn einbrennen. Wer da noch ehrenamtliche Tätigkeiten oder Sport treibt, hat bald kein Privatleben mehr. Die zusätzlichen Hausaufgaben lassen kaum noch Freiraum für Aktivitäten mit Freunden - und mal ehrlich: Wer nach 6 bis 8 Stunden Schule plus Aufgaben und lernen nicht totmüde ins Bett fällt, der ist wirklich bewundernswert.
Selbst das Wochenende ist, dank Samstagsschule, nicht mehr das, was es mal war. Der halbe Tag wird verschlafen, weil man die ganze Woche früh rausmusste und spät erst ins Bett gekommen ist, und ab und zu muss man sich auch mal ein bisschen Zeit für die Freunde nehmen. Danach fallen wahrscheinlich noch die restlichen Aufgaben oder sonstige Aktivitäten - sei es Sport, Kirche oder Familie - an. Klasse.

Erwachsene, die behaupten Schüler hätten ein lockeres Leben und viel zu wenig zu tun, denen sei gesagt: geht zwei Wochen in die Schule und ihr denkt anders. Schule ist ein Fulltimejob, wie einst ein Lehrer sagte. Und Notendruck und soziale Probleme machen das wirklich nicht leichter.
Aber irgendwann sind wieder Ferien und vielleicht kann man dann wirklich einmal entspannen.